NETZWERK UNTERRICHTSENTWICKLUNG
UND -BERATUNG
NetzwerksprecherInnen
Prof. Dr. Garvin Brod (DIPF Frankfurt)
JProf. Dr. Jan-Philipp Burde (Universität Tübingen)
Prof. Dr. Marita Friesen (PH Heidelberg)
Im Netzwerk Unterrichtsentwicklung und -beratung wird ein Professionalisierungsangebot zur systematischen Beratung von Schulen im Sinne einer partizipativen Unterrichtsentwicklung durch schulübergreifende Lerngemeinschaften umgesetzt. Das Netzwerk fokussiert auf die Unterstützung von Lehrkräften bei der Umsetzung digital-gestützter adaptiver Förderung prozessbezogener Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern. Die Unterrichtsentwicklung basiert dabei auf einem Co-Design-Ansatz1 in dem Forschende und Lehrkräfte in einem engen Austauschprozess gemeinsam Unterrichtskonzepte entwickeln. Ziel ist es, forschungsbasierte und zugleich praxistaugliche Unterrichtskonzepte zu gestalten, die mit der gängigen Ausstattung in Schulen realisiert werden können.
Kernaspekt des Netzwerks ist die Etablierung von Professionellen Lerngemeinschaften als effektives Format, um die Professionalisierung von Lehrkräften mit standortspezifischer Unterrichtsentwicklung zu verbinden2. Professionelle Lerngemeinschaften zeichnen sich gegenüber „one-shot“-Fortbildungen durch ihr besonderes Potential aus, die langfristige Zusammenarbeit und den intensiven Austausch von Lehrkräften zu stärken, mit dem gemeinsamen Ziel, das eigene Unterrichtshandeln zu optimieren.
In MINT-ProNeD können professionelle Lerngemeinschaften verschiedene Formen annehmen. In lokalen Lerngemeinschaften arbeiten Fach-/ Jahrgangsgruppen einer Schule gemeinsam mit Vertreter:innen der Hochschulstandorte zu spezifischen und aktuellen Themen der Unterrichtsentwicklung zusammen. In übergreifenden Lerngemeinschaften arbeiten mehrere lokale Lerngemeinschaften, Fachberater:innen und Multiplikator:innen zusammen an übergreifenden Themen des digital-gestütztes und adaptiven Unterrichtens in den MINT-Fächern. Die Wege der ko-konstruktiven Professionalisierung sind je nach Bedarf der jeweiligen Standorte verschiedenen. Beispielsweise kann eine standortbezogene und/oder fachbezogene Entwicklung in lokalen Lerngemeinschaften aus Lehrkräften und Wissenschaftler:innen für digital-adaptiven Unterricht entstehen. Hier werden im Fach an den Standorten bestehende Netzwerke für die exemplarische Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen genutzt. Die Angebote des Netzwerks sind auch mit den Angeboten des Netzwerks Fortbildung verknüpft. So kann beispielweise im Anschluss an eine standortbezogene Fortbildung, nachdem die fachliche Integration gängiger digitaler Technologien im eigenen Unterricht erprobt und Herausforderungen identifiziert wurden, eine lokale professionelle Lerngemeinschaft gegründet werden.
An der Zusammenarbeit im Netzwerk Unterrichtsentwicklung und -beratung sind die Universität Tübingen, die Pädagogische Hochschule Freiburg, die Pädagogische Hochschule Heidelberg, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und die Universität Konstanz beteiligt. Das Netzwerk arbeitet eng mit den Netzwerk Fortbildung zusammen. Partner bei der forschungsbasierten Gestaltung und Beratung der Workshops an den Standorten ist das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF).
(1) Entwicklungs- und Forschungsprojekt „DiA:GO“. Lehren & Lernen.
(2) Bonsen, M., & Rolff, H.-G. (2006). Professionelle Lerngemeinschaften von Lehrerinnen und Lehrern. Zeitschrift für Pädagogik, 52(2), 167–84. https://doi.org/10.25656/01:4451